Meine Tochter sagte, ich brauchte „Sonnenschein und frische Luft“ und behauptete, sie wollte nur das Beste für mich. In jedem Gespräch konnte ich es mir anhören. Da ich ja nun nicht mehr die Jüngste war, machte ich mir Sorgen, das ständige Gezeter meiner Tochter würde bei mir Magengeschwüre oder sogar Herzversagen auslösen. Sie meinte, Herzversagen wäre bei mir sowieso nicht zu verhindern.
Ich aß nicht nur das Falsche, sondern auch zu viel davon. Ich rauchte zu viel und bewegte mich zu wenig. Ich war ein Stubenhocker und sah kein Tageslicht. Ich konsumierte viel Wein, aber wenig Wasser. Die Folgen, wie sie meinte, waren schockierend. Mein Bauch und Po waren drastisch in die Breite gegangen. Zu wenig Sauerstoff erreichte mein Gehirn, meinte sie. Mein vitales Gesicht war eingegangen. Hallo Falten!
Sie sagte, ich brauchte „Sonnenschein und frische Luft“. „Fein“, schnaubte ich, und dann fügte sie „Turnen“ dazu.
Es war Frühling 2012. Ich war bereit. Ich war bei FreeGym im 20. Bezirk, bei mir um die Ecke; nicht gerade ein gewöhnlicher Treffpunkt für Leute meines Alters, aber Bingo hatte es mir auch nie angetan. Ich war zwar nicht mehr die Jüngste, aber dennoch noch immer zäh und von den Aussichten in Form zu kommen, beschwingt. Schnell begriff ich das Konzept der Trainingsgeräte, und so war ich mit dem Aufbau meiner Ausdauer und meiner Muskeln beschäftigt.
Heute, fast vier Jahre später, bin ich mit stärkeren Armen und Beinen und dem wachsenden Wunsch nach noch mehr Ausdauer und besserem Gleichgewicht, dank FreeGym, noch immer voll dabei. Ich fahre regelmäßig Rad, trainiere an der Beinpresse und verwende den Crosstrainer und den Latzug vier Mal die Woche für eine gute Stunde. Ich bin nicht die nächste Iron Lady, aber ich kann mit meinen Enkeln mithalten, ohne leise zu fluchen, wenn ich aufs Ganze gehe und sie zu fangen versuche.
Alexia, die ich oft im FreeGym treffe, und die nicht älter als zwanzig ist, hat mir ein kleines Geheimnis verraten; die Parallel Stangen seien erstaunlich gut für das Dehnen von Muskeln und Gelenken, was für 70jährige sehr wichtig sei. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich ihr traue. Sie trägt rosa Neon Spandex Tights und kann unaufhörlich reden, während sie am Walker geht und dabei auch noch hübsch aussehen…
Mein Trainingsprogamm bei FreeGym belohnte mich mit körperlicher Fitness, mentaler Balance und dem Rückzug meiner Tochter aus dem Kampf, um meine Gesundheit, außer ihrem gelegentlichen „Du hast mir dafür zu danken!“ Ich bin 70 Jahre alt. Meine Gesundenuntersuchung war wirklich gut. Die grünen Bananen sind bereits gekauft. Eine davon wird mir noch diese Woche für meinen nächsten FreeGym Besuch Energie geben!